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Es werden Posts vom Oktober, 2025 angezeigt.

Ein Tag auf dem Markt von Jos

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Ein Tag auf dem Markt von Jos Jos, Plateau State. Morgens liegt ein kühler Dunst über der Stadt. Das Licht ist weich, fast blau. Auf dem Markt herrscht schon Betrieb – dieser typische, lebendige Geräuschteppich: Stimmen, Hupen, das Klirren von Metall. Zwischen Holzbänken sitzen Frauen, bunt gekleidet, mit Tüchern um die Schultern. Sie verkaufen Kartoffeln, Tomaten, Möhren – und ja, auch neue Kochtöpfe. Die Szene wirkt gleichzeitig chaotisch und organisiert. Jeder weiß, wo er hingehört. Eine Frau wiegt Kartoffeln in einer alten Metallschale ab, eine andere preist frisch geerntete Paprika an. Auf einem der Tische stehen glänzende Aluminiumtöpfe, die im Sonnenlicht blinken wie kleine Spiegel. Kinder laufen barfuß vorbei, lachen, verschwinden zwischen den Ständen. Ein Tag auf dem Markt von Jos. Foto von Barnabas Sani Warum dieser Markt besonders ist Jos liegt über 1.200 Meter hoch – das Klima ist milder als im heißen Süden Nigerias. Hier wächst, was in anderen Regionen kaum gedeiht: ...

Nachhaltige Landwirtschaft in Afrika: Wie organische Dünger die Böden zurück ins Leben holen

Nachhaltige Landwirtschaft in Afrika: Wie organische Dünger die Böden zurück ins Leben holen Der Boden lebt – oder eben nicht Afrikas Landwirtschaft steht an einem Scheideweg. Jahrzehntelang wurden viele Böden ausgelaugt, übernutzt, chemisch behandelt – bis kaum noch etwas wuchs. Und jetzt? Immer mehr Menschen kehren zurück zu dem, was eigentlich naheliegt: natürliche Kreisläufe. Kompost, organische Dünger, lokale Lösungen statt teure Importware in Säcken mit glänzenden Etiketten. Klingt simpel. Ist es auch – zumindest im Kern. Kompost: Der unterschätzte Alleskönner Wer einmal eine Hand voll guten Komposts gerochen hat, weiß, was Leben im Boden bedeutet. Dunkel, krümelig, voller Mikroorganismen. Kompost verbessert nicht nur die Struktur des Bodens, sondern speichert auch Wasser – ein entscheidender Vorteil in trockenen Regionen. In Ländern wie Kenia, Ghana oder Uganda entstehen zunehmend lokale Kompostierungsinitiativen. Abfälle aus Märkten, Küchen oder Viehhaltung werden gesa...

Maschinelle Intelligenz & Audio-Daten für afrikanische Sprachen

Maschinelle Intelligenz & Audio-Daten für afrikanische Sprachen Afrikanische Sprachen sind unglaublich vielfältig – und genau das macht sie spannend, aber auch herausfordernd für maschinelle Intelligenz. Während Englisch oder Mandarin in der KI-Forschung mit Datensätzen im Überfluss glänzen, sieht es in vielen afrikanischen Regionen ganz anders aus. Sprachmodelle stolpern dort schnell, weil schlichtweg das Material fehlt: zu wenige Transkriptionen, zu wenig Audio, zu wenig Vielfalt im Sprechstil. Dabei sprechen wir hier nicht von ein paar Dialekten, sondern von über 2.000 Sprachen. Einige mit eigenen Schriftsystemen, andere rein mündlich überliefert. Und genau da wird’s interessant – und kompliziert. Warum Audio-Daten so wichtig sind Audio ist der Schlüssel. KI-Systeme können nur so gut sprechen oder verstehen, wie sie es gelernt haben. Ohne genügend Audio-Daten – also echte Sprachaufnahmen von Muttersprachler*innen – bleibt jede KI stumm oder fehlerhaft. Ein Beispiel: Ein S...

Lokale und indigene Sprachen Afrikas – Zwischen Verschwinden und digitaler Wiedergeburt

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Lokale und indigene Sprachen Afrikas – Zwischen Verschwinden und digitaler Wiedergeburt Afrika spricht. Und wie. Über 2.000 Sprachen klingen auf dem Kontinent – von Hausa über Xhosa bis zu Wolof. Manche sind weit verbreitet, andere existieren nur noch in kleinen Gemeinschaften, oft mündlich überliefert. Und genau da liegt das Problem: Was nicht digital existiert, verschwindet leise. Wenn Sprachen keine Tastatur haben Viele afrikanische Sprachen wurden jahrhundertelang ohne Schriftform weitergegeben. Wörter lebten in Erzählungen, Liedern, Ritualen. Erst in den letzten Jahrzehnten entstanden Schriftsysteme oder standardisierte Schreibweisen. Zum Beispiel für Yoruba , das heute Unicode-Unterstützung hat – wichtig für den digitalen Raum. Denn ohne Schriftzeichen in Apps, Tastaturen oder Suchmaschinen bleibt eine Sprache unsichtbar. Digitale Unsichtbarkeit ist gefährlich. Wer sie spricht, steht sprachlich plötzlich „offline“. Und genau hier setzt eine neue Bewegung an: junge Linguist:i...

Afrika: Outdoor-Aktivitäten

  Afrika: Outdoor-Aktivitäten Afrika. Ein Kontinent, der oft in Stereotypen gepresst wird – Wüste, Safari, wilde Tiere. Dabei ist er weit komplexer. 54 Länder, tausende Sprachen, unzählige Landschaftstypen. Wer draußen unterwegs sein will, findet hier von Hochgebirgen bis Küsten, von Savannen bis Regenwäldern schlicht alles. Und ja, nicht nur Löwen und Elefanten, sondern auch Gletscherwanderungen, Surfwettkämpfe oder mehrtägige Rad-Expeditionen. Wandern zwischen Wüste und Hochland Afrikas Wandergebiete sind enorm vielfältig. Kilimandscharo (Tansania): Mit 5895 m der höchste Berg Afrikas. Beliebt, überlaufen, aber beeindruckend. Rund 30.000 Menschen versuchen jährlich den Gipfel. Erfolgsquote? Etwa 65 %, je nach Route und Akklimatisation. Drakensberge (Südafrika & Lesotho): Bis zu 3482 m hoch, über 1000 km lang. Dramatische Basaltformationen, Wasserfälle, Felsmalereien der San. Viele Routen sind mehrtägig, aber auch Tageswanderungen sind möglich. Simien Mountains ...