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Afrika und seine kulturellen Praktiken: Musik, Tanz und Rituale, die selten erzählt werden

Afrika und seine kulturellen Praktiken: Musik, Tanz und Rituale, die selten erzählt werden Afrika ist groß. Wirklich groß. 54 Staaten, tausende ethnische Gruppen, viele Sprachen, noch mehr Dialekte. Und mittendrin: kulturelle Praktiken und Rituale, die lebendig sind, aber in vielen Büchern kaum Platz finden. Manche sind lokal, manche weit verbreitet – aber fast alle tragen Bedeutungen, die tief in den Alltag und das Zusammenleben eingewoben sind. Dieser Text kratzt an einigen davon – Musik, Tänze, Heiratsformen und die Geschichte dahinter. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Eher ein Fenster. Ein kleiner Blick hinein. Musik: Mehr als Klang – Kommunikation und Erinnerung Musik in afrikanischen Gesellschaften ist häufig nicht bloß Unterhaltung. Sie ist Kommunikation. Ein Gespräch ohne Worte. Ein Rhythmus kann signalisieren, dass ein Treffen stattfindet, dass jemand verstorben ist oder dass eine Feier beginnt. Trommeln als Sprache: In vielen Regionen Westafrikas (z. B. Ghana, Se...

Afrika: Trauerriten zwischen Gemeinschaft, Glauben und Alltag

Afrika: Trauerriten zwischen Gemeinschaft, Glauben und Alltag Tod ist kein Tabu. Nicht überall. In vielen afrikanischen Kulturen ist er präsent, sichtbar, Teil des Lebens. Wenn jemand stirbt, zieht das ganze Dorf mit. Nicht im metaphorischen Sinn – tatsächlich. Menschen kommen von weither, Nachbarn, Freunde, entfernte Verwandte. Das Leben wird angehalten, um den Tod zu begleiten. Der Tod als Übergang – nicht als Ende In vielen Regionen Afrikas gilt der Tod als Transformation , nicht als Schlussstrich. Die Seele wandert weiter, tritt in die Gemeinschaft der Ahnen ein. Dieser Glaube hat praktische Konsequenzen: Der Verstorbene bleibt Teil der Familie. Man spricht mit ihm, bittet ihn um Rat, stellt Essen oder Getränke auf den Altar. Besonders in Westafrika – etwa bei den Akan (Ghana) oder Yoruba (Nigeria) – sind die Ahnen das unsichtbare Rückgrat der Gesellschaft. Wenn man in einem Haus einen kleinen Schrein mit Kolanüssen, Palmwein oder Fotos sieht – das ist kein Deko-Objekt. Das ...

Afrika Migration Diaspora

  Afrika Migration Diaspora Afrika und die Migration & Diaspora-Gemeinschaften – Geschichten und Auswirkungen Migration ist kein neues Phänomen, auch nicht in Afrika. Doch die afrikanische Diaspora gewinnt zunehmend an Bedeutung – ökonomisch, kulturell, politisch. Millionen Menschen haben den Kontinent verlassen, um in Europa, Nordamerika oder Asien ein besseres Leben zu suchen. Gleichzeitig bleiben enge Verbindungen zu den Heimatländern bestehen. Diese Verbindungen prägen nicht nur individuelle Schicksale, sondern ganze Gesellschaften. Geldflüsse aus der Diaspora: Remittances als Lebensader Weltweit überweisen Migranten rund 700 Milliarden US-Dollar pro Jahr in ihre Herkunftsländer. Afrika allein erhält davon etwa 48 Milliarden US-Dollar (2024). Nigeria, Ägypten und Senegal gehören zu den Top-Empfängern. Für viele Familien sind diese Überweisungen überlebenswichtig – sie sichern Ernährung, Bildung, Gesundheitsversorgung. Man könnte sagen: Ohne die Diaspora stünden manche Regio...