Dschibuti: Eine Stadt zwischen Meer und Wüste

 Dschibuti-Stadt, die Hauptstadt des kleinen ostafrikanischen Landes Dschibuti, ist eine Stadt, die sich an einem faszinierenden geografischen Knotenpunkt befindet: am Horn von Afrika, an den Ufern des Roten Meeres und des Golfs von Aden. Mit etwa 600.000 Einwohnern (Stand 2024) beherbergt Dschibuti-Stadt knapp zwei Drittel der Landesbevölkerung und ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum eines Landes, das oft als „Tor zu Afrika“ bezeichnet wird.

Geopolitische Bedeutung

Die strategische Lage von Dschibuti ist von entscheidender Bedeutung. Die Stadt liegt an einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, der Bab-el-Mandeb-Straße, die das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet. Hier passiert fast ein Drittel des globalen Öltransports, und Dschibuti-Stadt dient als wichtiger Knotenpunkt für internationale Handelsrouten. Mehrere internationale Militärbasen sind in Dschibuti stationiert, darunter die USA, Frankreich, China und Japan – ein klares Zeichen für die geostrategische Bedeutung dieses Standorts.

Hafenstadt und Wirtschaftsmotor

Der Hafen von Dschibuti ist das Herzstück der nationalen Wirtschaft. Er wickelt den Großteil der Importe und Exporte des Binnenlandes Äthiopien ab, das auf Dschibutis Häfen angewiesen ist, um Zugang zum Meer zu haben. Über 90 % der äthiopischen Waren gehen durch Dschibutis Häfen, was den Standort zu einem unentbehrlichen Handelszentrum in der Region macht. Schätzungen zufolge beläuft sich der Warenumschlag auf jährlich etwa 10 Millionen Tonnen. Zudem wurde 2017 der Doraleh-Multipurpose Port eröffnet, um den steigenden Bedarf zu decken.

Klimatische Herausforderungen

Das Klima in Dschibuti-Stadt ist extrem: Wüstenhaft und heiß. Die Temperaturen steigen im Sommer regelmäßig auf über 40 Grad Celsius, und es gibt kaum Niederschlag – weniger als 200 Millimeter pro Jahr. Wasserknappheit ist eine der größten Herausforderungen für die Stadt. Dennoch hat die Regierung in den letzten Jahren in Entsalzungsanlagen und Wassermanagement investiert, um die Situation zu verbessern.

Kulturelle Vielfalt und Geschichte

Dschibuti-Stadt ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Ethnien. Historisch war die Stadt ein Knotenpunkt für den Handel zwischen Afrika, dem Nahen Osten und Asien. Heute leben hier Somali, Afar, Araber und Europäer friedlich nebeneinander. Die französische Kolonialzeit (ab Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Unabhängigkeit 1977) hat tiefe Spuren hinterlassen: Französisch ist neben Arabisch die Amtssprache, und viele Gebäude im Stadtzentrum zeugen von der kolonialen Vergangenheit.

Herausforderungen und Chancen

Obwohl Dschibuti-Stadt in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum verzeichnete, bleibt das Land eines der ärmsten der Welt. Rund 20 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Arbeitslosigkeit und mangelnde Infrastruktur sind Herausforderungen, denen die Regierung entgegentritt. Gleichzeitig bieten Investitionen in die Infrastruktur und den Transportsektor, einschließlich des neuen Eisenbahnprojekts zwischen Dschibuti und Addis Abeba, Chancen für wirtschaftliche Expansion.

Dschibuti-Stadt bleibt ein faszinierender Ort der Gegensätze: Eine Stadt, die mit extremen klimatischen Bedingungen und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, aber aufgrund ihrer geostrategischen Lage und kulturellen Vielfalt zu den dynamischsten Städten der Region ge

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